Bericht der Veranstaltung „Nachhaltig reisen- klimabewusst unterwegs sein“ vom 14.03.19
Durch Ausgleich nachhaltige Entwicklung fördern
Dass „nachhaltig reisen“ nicht „Öko-Tourismus“, sondern die Beachtung und der Ausgleich von ökonomischen, ökologischen und sozialen Belangen bedeutet, erfuhr ein interessiertes Publikum bei der Info-Veranstaltung der Sindelfinger Grünen.
Wie können wir dies erreichen? Indem wir den
wirtschaftlichen Nutzen für die lokale Bevölkerung maximieren, die
Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren, die kulturellen Werte
erhalten und soziale Besonderheiten respektieren, so Marco Giraldo
von der gemeinnützigen Beratungs- und Zertifizierungsgemeinschaft
TourCert, die international Tourismus-Unternehmen im ihrem Prozess
für mehr Nachhaltigkeit berät und zertifiziert.
Die Kundschaft
halte mit ihrem Geldbeutel das wichtigste Steuerungsinstrument für
nachhaltige Entwicklung in der Hand.
Er veranschaulichte, wie die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ Orientierung für Reisewillige bieten können: die politischen Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN) sollen dazu dienen, „dass im Reiseland konkret vor Ort die Menschen profitieren. Etwa der Taxifahrer oder das Restaurant um die Ecke, die Gesamtbevölkerung, indem sie dauerhafte und verlässliche Arbeits- und Lebensbedingungen vorfindet.“
Lukas Roth von atmosfair beschrieb zunächst das
Leitmotto der Klimaschutzorganisation, die 2003 aus einem
Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums hervorgegangen ist:
CO²-Emissionen vermeiden- reduzieren- Unvermeidliches ausgleichen.
Er stellte beispielhaft einige Projekte vor, wie die zunehmende
Belastung des Weltklimas durch Kompensation unvermeidlicher
Emissionen gemindert werden kann: seine Bilder zeigten eindrücklich,
wie Kleinbiogasanlagen für Haushalte in Nepal, Stromerzeugung aus
Ernteresten in Indien oder effiziente Öfen in Nigeria zum Erhalt der
Lebensgrundlagen und damit zum Ausgleich fürs Klima beitragen
können.
„Ist das Kompensations-Projekt zusätzlich, der Umweltschutz umfassend und unter unabhängiger Aufsicht?!“ beschrieb er die Standards, warum sich Kompensationsangebote in ihrem Preis, Umfang und somit ihrer Reichweite erheblich voneinander unterscheiden können.
Mit dem Kompensationsrechner berechnet atmosfair den
Ausgleichsbedarf für Flüge und Kreuzfahrten und investiert die
gespendeten Beträge in zertifizierte Klimaschutzprojekte.
Der
atmosfair-Airline-Index vergleicht die 190 größten Airlines der
Welt nach ihrer Klimaeffizienz, die damit entsprechend für die
eigene Reise ausgewählt werden können.
Reisen macht uns neugierig und weltoffen, es fördert
die internationale Verständigung.
Durch die
Nachhaltigkeits-Standards und Ausgleichsmöglichkeiten hat auch die
gesamte Klimagemeinschaft etwas von diesem Privileg.
Mehr Infos: www.atmosfair.de,
www.tourcert.org
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