Einkauf = Klimaschutz!?

[Bild von Gerd Altmann auf Pixabay]

Beim Grünen Treff vom OV Sindelfingen am 22. September 2022 haben wir uns intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, wie das eigene Kaufverhalten aktiver Klimaschutz sein kann.

Geht das überhaupt?

Wir sind zu der Ansicht gekommen: Eindeutig ja! Aber der Reihe nach.

Die Hypothese ist, dass wir inzwischen mit jeder Einkaufsentscheidung, die wir als Privatperson treffen, aktiv den Klimaschutz unterstützen können.

Manches Mal ist das vielleicht etwas teurer, vielleicht auch etwas aufwändiger zu finden. Aber jeder von uns hat dazu die Möglichkeit.

Daher sind die Beispiele, die hier nun aufgeführt werden, nur ein Auszug von einer großen Anzahl von Unternehmen, die wir mit unseren Einkaufsentscheidungen unterstützen können und damit positiv das Klima verbessern können.

Vieles davon macht ihr vielleicht schon – ihr habt noch andere und weitere Ideen? Gerne her damit. Je mehr wir gemeinsam an Ideen und Quellen teilen, desto mehr können wir bewirken.

Zuerst zwei grundsätzliche Prinzipien mit „Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften“ und mit den „Purpose“ Unternehmen. Später folgen dann konkrete Quellen, die ich persönlich nutze und die mir in meinem persönlichen Einkaufsverhalten und -kompass sehr helfen.

Gibt es zu einzelnen meiner Favoriten bessere Alternativen? Das kann gut sein.

Wichtig ist zu starten. Nicht alles über Monate durchsuchen und solange noch das Einkaufsverhalten unverändert lassen. Denn der Start ist der erste Schritt für die innere Wandlung oder Transformation. Mir hat das persönlich sehr geholfen …. von einem zum nächsten Schritt.

Und by the way: Neben Klima haben all diese Unternehmen auch die richtigen Ansätze für faire Löhne, Nachhaltigkeit etc.

Gemeinwohlorientiertes Wirtschaften

Eine Definition, die von der Seite https://www.nachhaltigejobs.de/gemeinwohl-oekonomie-unternehmen-zukunftsfaehige-wirtschaft/m entnommen ist:

„Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist eine international agierende gesellschaftliche Bewegung, die seit 2010 von Unternehmen, Organisationen sowie engagierten Personen getragen wird. Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt zugleich ein alternatives Wirtschaftsmodell dar, welches ein umfangreiches Konzept zur Förderung einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft umfasst. Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie demokratische Mitbestimmung und Transparenz sind zentrale Werte der GWÖ. Diese wirken sich sowohl auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene aus.

Der primäre Fokus des Wirtschaftens liegt bei diesem Modell nicht auf der Gewinnerzielung als Selbstzweck, sondern auf dem Gemeinwohl. Dies bedeutet, dass ein am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaften zu einer gerechten Verteilung von Einkommen, Vermögen und Macht beiträgt und die Grenzen der natürlichen Ressourcen achtet.“

Purpose Unternehmen

Hier will ich neben der Definition auch noch zwei prominente Beispiele nennen, die wir wohl alle schon mal gehört haben: Ecosia als Suchmaschine, die als Purpose „Bäume pflanzen“ hat. Und ganz aktuell Patagonia als Textilunternehmen, die als Purpose „Klimaschutz“ hat.

„Die Purpose Stiftung unterstützt Unternehmen dabei, sich von rein wirtschaftlichen Interessen von Eigentümern und externen Investoren unabhängig zu machen, sodass sie ihrem eigentlichen Unternehmenszweck treu bleiben können. Purpose definiert Eigentum neu: Die Eigentümer haben nicht das Recht, alle Gewinne zu privatisieren; sie können das Unternehmen weder verkaufen noch vererben. Und Eigentümer bleiben sie nur solange, wie sie auch Verantwortung für das Unternehmen übernehmen. Die Purpose Stiftung hilft Unternehmen, sich selbst zu gehören, ohne eine eigene Stiftung gründen zu müssen. Dank eines Anteils von maximal einem Prozent, den die Purpose Stiftung treuhänderisch hält, kann die Stiftung ein Veto einlegen, wenn Versuche unternommen werden, dass Unternehmen zu einem Spekulationsgut zu machen.“ (Definition von der Seite von Waschbär (https://www.waschbaer.de/magazin/purpose-unternehmen-was-ist-das/) – ebenfalls ein Unternehmen, das viele von uns kennen und das sich auch dazu entschlossen hat ein Purpose Unternehmen zu werden)

Liste vieler Purpose Unternehmen (und auf dieser Seite empfehle ich Euch das 30-minütige Video zu der Thematik):

www.purpose-economy.org

Nun zu den Beispielen:

IT und Technik:

WeTell – Handyverträge – Klimaneutraler Mobilfunk: https://www.wetell.de

Shiftphone – Modular aufgebaute Smartphones und Laptops: https://www.shiftphones.com

Ecosia – Suchmaschine – mit jeder Suche einen Baum pflanzen: https://www.ecosia.org

Täglicher Bedarf:

Goldeimer (gibt es bei Denns‘ Biomarkt zu kaufen) – mit Klopapier Wasserprojekte unterstützen: https://goldeimer.de

Etepetete – Obst und Gemüse retten (krumm, gerade, we don’t care): https://etepetete-bio.de

….. und natürlich ist auch der Einkauf auf dem Markt eine tolle Aktion in Richtung Klimaschutz – oder auch die Umstellung der Ernährung auf vegetarische oder vegane Ernährung.

Läden und Plattformen:

Weltladen – fairer Handel – breites Sortiment (in Sindelfingen und Maichingen):
https://weltlaeden.de/sindelfingen/
https://weltladenmaichingen.de

GoodBuy – Plattform mit vielen Artikeln von verschiedensten Purpose Unternehmen: https://www.goodbuy.eu

Kleidung und Schuhe:

Erlich Textil – hergestellt in Europa, Gewinner Nachhaltigkeitspreis: https://erlich-textil.com

Wildling Schuhe – Nachhaltigkeit, Diversity, New Work: https://www.wildling.shoes

Comazo – Unterwäsche in Böblingen (Sindelfinger Str. 39) mit Fairtrade Siegel: https://www.comazo.de

Yeanshalle – direkt fragen nach fair gehandelten Jeans – die haben das: https://www.yeanshalle.de/portfolio/sindelfingen/

Strom:

Naturstrom – 100% erneuerbare Energie: https://www.naturstrom.de

Elektrizitätswerke Schönau – atomstromlos, klimafreundlich, bürgereigen: https://www.ews-schoenau.de

Greenpeace – bündelt über Green Planet Energy klimafreundliche Stromanbieter: https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/erneuerbare-energien/oekostromanbieter

Stadtwerke Sindelfingen: https://stadtwerke-sindelfingen.de

Unsere Stadtwerke sind der kommunale Versorger vor Ort. Hier kann die Kommune direkt Einfluss nehmen und sie schaffen bzw. sichern Arbeitsplätze in Sindelfingen. Die Stadtwerke finanzieren in die städtische Infrastruktur sowohl Wärme-Strom als auch bei Ausbau der Netzwerkinfrastruktur (Glasfaserausbau). Die Energiewende setzten sie vor Ort mit Investitionen in regenerativen Anlagen um. Ihre Gewinne leisten einen Beitrag für die städtischen Finanzen. Die Stadtwerke bieten wie andere Versorger auch einen Ökostrom-Tarif an, haben für die Kommune aber zusätzlich den oben genannten Zusatznutzen.

Fazit:

Und natürlich gibt es noch vieles, vieles mehr. Lasst uns das teilen und damit unseren Einfluss auf das Klima und Veränderungen im Wirtschaftsleben geltend machen.

Ihr habt Ideen? Schreibt Christian.

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