Russland-Ukraine-Krise und Desinformation?

Tobias B. Bacherle am 24.02.2022:

Neben den schrecklichen Nachrichten, zu denen wir heute aufgewacht sind, ist auch die massive Desinformationskampagne seitens Russland besorgniserregend: Auf vielen Kanälen werden massive Unwahrheiten verbreitet.

Daher ist beim Verbreiten aktueller Nachrichten besondere Vorsicht geboten, nicht alles was echt aussieht, ist es auch. Unsere Solidarität gilt aktuell den Menschen in der Ukraine. Dazu gehört auch, die massive Desinformationskampagne Russlands nicht zu unterschätzen oder womöglich unwissentlich falsche Nachrichten zu verbreiten.

Hierfür ist zunächst eine Unterscheidung von Falschnachrichten und Desinformation wichtig: Bei Falschnachrichten handelt es sich häufig um Fehlinformationen, die ohne Intention verbreitet werden. Desinformation hingegen verfolgt das Ziel der vorsätzlichen Täuschung, Verunsicherung und Beeinflussung. In der Vergangenheit kam es immer öfter zu Desinformationskampagnen, die das Ziel verfolgen, Unruhe zu stiften und Emotionen zu verstärken.

Im Zusammenhang mit der aktuellen Krise lässt sich nun erneut eine massive Desinformationskampagne beobachten. Ziel ist eine Steigerung der Eskalation, auch durch das Verunsichern von Bürger:innen in Deutschland. Das zeigt sich etwa in einem aktuellen Tweet des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitry Medvedev. Dieser ist gezielt auf Deutsch und Englisch verfasst, zielt auf die Ängste um steigende Energiekosten und verstärkt diese gezielt.

Aber auch Präsident Putins unwahre Aussagen zu Genoziden in der Ukraine, Massenmorden und Folter im Osten der Ukraine sowie die dazugehörige Berichterstattung russischer Medien, wie des Staatssenders RT, die von schweren Verbrechen gegen Russen sprechen, gehören zu dieser Desinformationskampagne.

Dabei zeigt sich, wie real die Gefahr von Desinformation ist, wenn diese die Entsendung von Truppen in Gebiete der Ukraine begründen sollen.Entsprechende Aussagen können sich über soziale Netzwerke in rasanter Geschwindigkeit verbreiten. Darum ist es gerade jetzt wichtig sich zu fragen: Von wem stammt diese Information? Was wird damit bezweckt und an wen ist sie gerichtet? Ist sie aus dem Kontext gerissen oder kann sie belegt werden?

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