Manifest zu „Nie wieder ist jetzt!“

Nie wieder ist Jetzt!

Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit verteidigen

Wir, Vertreterinnen und Vertreter der Ortsverbände der demokratischen Parteien CDU, Bündnis 90/Die Grünen SPD, FDP,  DIE LINKE und dem Verein „Freie Wähler“ in Sindelfingen, stehen gemeinsam vor Ihnen, um ein starkes Zeichen  gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass zu setzen. Sindelfingen steht auf!

Der Anlass dafür sind jetzt auch die bekannt gewordenen Pläne eines Geheimtreffens von Neonazis und Rechtsextremen in einem Potsdamer Hotel im November 2023, die eine Massenvertreibung von Bürgern mit Migrationshintergrund vorsehen. Vor diesem Hintergrund, und inspiriert von den klaren Worten Erich Kästners, sagen wir heute mit vereinter Stimme: „Nie wieder ist jetzt!“

I. Demokratie stärken!

In der Demokratie liegt die Kraft des Volkes. Unsere Demokratie und unser Rechtsstaat stehen für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde für alle Bürgerinnen und Bürger. Die in Potsdam von Rechtsextremisten geplanten Maßnahmen bedrohen dieses Fundament unseres Grundgesetzes, das dieses Jahr 75 Jahre alt wird. Wir wollen ein starkes Zeichen setzen, um unsere Demokratie zu stärken und die Prinzipien zu verteidigen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.

II. Vielfalt als Stärke erkennen!

Die Pläne von Potsdam zielen auf die Ausgrenzung und massenhafte Vertreibungen von Menschen mit Migrationshintergrund ab. Wir wehren uns entschieden dagegen und bekennen uns dazu, Vielfalt als unsere Stärke zu erkennen. Wir stehen für eine offene und tolerante Gesellschaft, in der Unterschiede als Bereicherung wahrgenommen werden. Diskriminierung, Rassismus, Hass und Hetze haben in Sindelfingen keinen Platz. Wir setzen uns für gleiche Chancen und Rechte für alle Bürgerinnen und Bürger ein.

III. Menschlichkeit wahren!

Erich Kästner mahnte 1933: „Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat“ Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn menschenverachtende Pläne umgesetzt werden. Wir setzen uns vehement für Menschlichkeit ein und bekämpfen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Das sind wir auch unserem Profil als Menschenrechtstadt schuldig.

IV. Sindelfingen hält zusammen!

In diesen Zeiten ist es umso wichtiger, dass Sindelfingen zusammenhält. Als eine Gemeinde, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte hat und in der mehr als 120 Nationalitäten friedlich zusammen leben, wollen wir uns nicht spalten lassen. Unabhängig von Herkunft, Glauben oder politischer Überzeugung stehen wir als Gemeinschaft füreinander ein.  Gegen die menschenunwürdigen Massenvertreibungspläne von Rechtsextremisten setzen wir unsere Solidarität mit unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und unser Zusammengehörigkeitsgefühl.

V. Die Vertreibungspläne von Potsdam als Warnung!

Geheime Vertreibungspläne von rechtsextremistischen Mitbürgern sind eine Warnung für uns alle. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Lawine der Intoleranz und Ausgrenzung entsteht. Wir stehen entschlossen auf und zusammen, um die Grundwerte unserer Demokratie zu verteidigen. Sindelfingen soll weiterhin ein Beispiel für Solidarität, Vielfalt und Menschlichkeit sein.

Im Bewusstsein unserer Verantwortung für unsere Stadt und unsere gemeinsamen Überzeugungen veröffentlichen wir diesen Aufruf. Wir rufen alle Sindelfingerinnen und Sindelfinger auf, sich aktiv für unsere gemeinsamen Werte einzusetzen und jeder Form von Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzutreten. Wehret den Anfängen!

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