Mit Freude haben wir die Ankündigung von Oberbürgermeister Vöhringeram Neujahrsempfang aufgenommen, dass die monatelang angekündigten Großprojekte, also das Bäderkonzept und die Grundsatzentscheidung zur Tiefgaragensanierung, im Januar eingebracht werden sollen. Auch wenn wir bedauern, dass das jahrelang angekündigte und dringend benötigte Radwegekonzept in dieser Aufzählung wieder einmal fehlt.
Die Sanierung der Tiefgarage ist zweifelsohne ein Meilenstein zur Innenstadtentwicklung und in der Verkehrspolitik.
Offen ist bisher aber noch, ob dieser Meilenstein den Grundpfeiler zur nachhaltigen Mobilität und einer Innenstadt mit Aufenthaltsqualität legt oder ob in bester Stuttgart21-Manier ein Mobilitätskonzept der 1960er Jahre schlicht modernisiert werden soll.
Damit wir am Ende der Sanierung auch wirklich einen Zugewinn an Aufenthaltsqualität und bestenfalls auch den Grundstein zu nachhaltiger Mobilität in der Innenstadt gelegt haben, gibt es für uns Grüne einige Rahmenbedingungen, die unabhängig der Sanierungsvarianten, gegeben sein müssen.
Durch vermehrte, geteilte Mobilität wird der Bedarf an Parkplätze in der Innenstadt lang oder bereits mittelfristig zurückgehen. Deshalb wollen wir einem leerstehenden Betonkeller vorbeugen.
Im kommenden Gemeinderat werden wir daher beantragen, dass eine mögliche Nachnutzung der Tiefgarage und insbesondere des obersten Stockwerks in der Konzeption und Planung mitgedacht werden. Das könnte in unserer Vorstellung sowohl eine Ausweichmöglichkeit für den Markt bei extremen Wetterbedingungen oder eine hallenartige Nutzung für Subkultur oder Indoor-Sportaktivitäten, wie z.B. Skate- oder BMX-Anlagen sein. Aber auch für gänzliche andere Ansätze sind wir offen, solang eine unterirdische, millionenteure Brachfläche langfristig vermieden wird.
Um die Chancen der Sanierung der Tiefgarage für die Innenstadt zu nutzen, beantragen wir in einem zweiten Antrag, den Grundstein für ein autofreies Planiedreieck zu legen.
Die heutige, platzverschlingende Einfahrt zur Tiefgarage soll im Rahmen der Sanierung vom Planiedreieck weg, Richtung Gartenstraße verlegt werden. So wollen wir den Autoverkehr im direkten Marktumfeld verringern, die Aufenthaltsqualität und nutzbare Fläche auf dem Planiedreieck erweitern , sowie die Einfahrt zur Tiefgarage auf bei Festen mit gesperrter Planiestraße ermöglichen.
Damit die Innenstadt auch in der Sanierungsphase erreichbar bleibt, beantragen wir in einem dritten Antrag den ticketlosen Busverkehr an Markttagen im Stadtgebiet.
So wollen wir dem Vorbild von Tübingen folgen und die Innenstadt weiterhin gut erreichbar halten, insbesondere um den Sindelfinger Markt, aber auch die Geschäfte in der Innenstadt zu stärken.
Die drei Bausteine Nachnutzung, Verlegung der Einfahrt und ticketloser Busverkehr an Markttagen sind für uns die ersten Rahmenbedingungen, für eine erfolgreiche Tiefgaragensanierung.
Darüber hinaus erwarten auch wir mit Spannung die Sanierungsvarianten, die am Dienstag vorgestellt werden sollen.
Die drei Anträge finden sich hier zum Download:
Antrag: Kostenloser Busverkehr an Markttagen während der Sanierungszeit
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